Lebensmittelabfälle und Green Lease

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Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem, das nicht nur ökologische und soziale Folgen hat, sondern auch wirtschaftliche Kosten verursacht. In diesem Blogbeitrag wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, welche Informationen, Zahlen, Daten, Fakten es zur Lebensmittelverschwendung in der Backindustrie in Deutschland gibt.

Die Backindustrie umfasst die Herstellung von Brot, Brötchen, Kuchen, Gebäck und anderen Backwaren. Laut dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. gab es im Jahr 2020 rund 10.500 Bäckereien in Deutschland, die einen Umsatz von etwa 14 Milliarden Euro erzielten. Die Backindustrie beschäftigte rund 270.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Wie viele Lebensmittelabfälle fallen in der Backindustrie an? Das ist nicht so einfach zu beantworten, denn es gibt bisher keine einheitliche Definition und Erfassung von Lebensmittelabfällen in Deutschland. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat jedoch im Rahmen der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung eine Studie in Auftrag gegeben, die die Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette erfasst und analysiert.

Die Studie basiert auf Daten aus dem Jahr 2020 und berücksichtigt sowohl vermeidbare als auch unvermeidbare Lebensmittelabfälle. Vermeidbare Lebensmittelabfälle sind solche, die bei normaler Lagerung und Zubereitung noch zum Verzehr geeignet wären. Unvermeidbare Lebensmittelabfälle sind solche, die aus technischen oder hygienischen Gründen nicht zum Verzehr geeignet sind oder die aus nicht essbaren Bestandteilen bestehen.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass in Deutschland insgesamt etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle pro Jahr anfallen. Davon entfallen etwa 1,6 Millionen Tonnen auf den Sektor Verarbeitung, zu dem auch die Backindustrie gehört. Das entspricht etwa 15 Prozent der Gesamtabfallmenge.

Wie hoch ist der Anteil der Backindustrie an den Lebensmittelabfällen im Sektor Verarbeitung? Das lässt sich aus der Studie nicht direkt ablesen, da die Backindustrie nicht separat ausgewiesen wird. Allerdings gibt es eine Schätzung des BMEL aus dem Jahr 2019, die auf einer anderen Datengrundlage basiert. Demnach fallen in der Backindustrie jährlich etwa 350.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle an. Das entspricht etwa 22 Prozent der vermeidbaren Lebensmittelabfälle im Sektor Verarbeitung oder etwa 3 Prozent der Gesamtabfallmenge.

Welche Gründe gibt es für die Entstehung von Lebensmittelabfällen in der Backindustrie? Die Studie des BMEL nennt mehrere Faktoren, die zu Lebensmittelabfällen beitragen können. Dazu gehören unter anderem:

  • Überproduktion: Um eine hohe Verfügbarkeit und Auswahl an frischen Backwaren zu gewährleisten, produzieren viele Bäckereien mehr als sie verkaufen können.
  • Qualitätsansprüche: Um den Erwartungen der Kundinnen und Kunden gerecht zu werden, werden oft nur makellose Backwaren angeboten. Kleine Schönheitsfehler oder abweichende Formen können dazu führen, dass Backwaren aussortiert werden.
  • Mindesthaltbarkeitsdatum: Um eine hohe Qualität und Sicherheit zu garantieren, werden viele Backwaren mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen. Dieses Datum gibt jedoch nur an, bis wann das Produkt bei sachgemäßer Lagerung seine spezifischen Eigenschaften behält. Es bedeutet nicht, dass das Produkt nach diesem Datum nicht mehr genießbar ist.
  • Logistik: Um eine schnelle und effiziente Lieferung zu ermöglichen, werden oft große Mengen an Backwaren transportiert. Dabei kann es zu Beschädigungen oder Verlusten kommen, die zu Lebensmittelabfällen führen.

Was kann die Backindustrie tun, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren? Das BMEL hat im Rahmen der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, die die Backindustrie ergreifen kann, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden oder zu verringern. Dazu gehören unter anderem:

  • Bedarfsgerechte Produktion: Um Überproduktion zu vermeiden, können Bäckereien ihren Bedarf an Backwaren besser planen und steuern. Dabei können sie zum Beispiel historische Verkaufsdaten, Wetterprognosen oder Kundenfeedback nutzen.
  • Qualitätsmanagement: Um Qualitätsansprüche zu erfüllen, können Bäckereien ihre Produktionsprozesse optimieren und kontrollieren. Dabei können sie zum Beispiel moderne Technologien, Schulungen oder Qualitätsstandards einsetzen.
  • Kennzeichnung: Um das Mindesthaltbarkeitsdatum verständlicher zu machen, können Bäckereien ihre Backwaren mit zusätzlichen Informationen versehen. Dabei können sie zum Beispiel erklären, was das Datum bedeutet, wie die Backwaren richtig gelagert werden oder wie sie weiterverarbeitet werden können.
  • Logistik: Um Beschädigungen oder Verluste zu vermeiden, können Bäckereien ihre Lieferketten verbessern und anpassen. Dabei können sie zum Beispiel kleinere Mengen, kürzere Wege oder nachhaltige Verpackungen nutzen.

Fazit

Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem, das alle betrifft. Die Backindustrie ist ein wichtiger Teil der Lebensmittelversorgungskette und trägt daher auch eine Verantwortung für die Reduzierung von Lebensmittelabfällen. Es gibt viele Möglichkeiten, wie die Backindustrie Lebensmittelabfälle vermeiden oder verringern kann. Dabei kann sie nicht nur ökologische und soziale Vorteile erzielen, sondern auch wirtschaftliche Potenziale nutzen.


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